Integration in das bislang fremde Deutschland und in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis ist Ziel der speziellen Bildungsmaßnahmen „Fokus Beruf und Arbeit“ am ISE-Sprach- und Berufsbildungszentrum für Personen mit Migrationshintergrund. Die Finanzierung übernimmt das Jobcenter.
Amberg (usc) 34 Zugewanderte haben die erste Hürde erfolgreich genommen und stehen kurz vor einer Anstellung oder haben bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche. Rasche Integration klappt für Migranten nur dann, wenn neben Sprachkenntnissen und Grundqualifikationen auch erweiterte Qualifikationen im gewerblichen, kaufmännischen und pflegerischen Bereich erworben werden.
Diese vermitteln spezielle Kurse des ISE Sprach- und Berufsbildungszentrums in Amberg, ein von der Bundesagentur für Arbeit zugelassener und zertifizierter Bildungsträger. An den letzten zwei Kursen, deren erfolgreicher Abschluss nun gefeiert werden konnte, nahmen vorwiegend Zugewanderte aus Syrien und Irak, aber auch einige Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Iran sowie EU-Bürger aus Polen und Ungarn.
Die in den jeweiligen Heimatländern erworbenen beruflichen Qualifikationen sehen sehr unterschiedlich aus, wie Maßnahmeleiterin Marianne Schubert erläuterte. Neben Hilfsarbeitern drückten beispielsweise auch ein Apotheker, ein Jurist und einige Ingenieure die Schulbank. Ihr Problem ist die fehlende deutsche Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse.
Ehe die unterschiedlich alten Männer und Frauen auf Stellensuche gehen können, müssen sie berufsbezogenes Deutsch beherrschen. Sie erhielten durch ISE Einblick in Kfz-Technik und Lagerlogistik. Zur späteren Berufsfindung vermittelten die Kurse auch Qualifikationen im kaufmännischen und pflegerischen Bereich.
Im Laufe der Bildungsmaßnahme stellte sich heraus, dass der eine oder andere Teilnehmer seine Sprachkenntnisse unbedingt noch verbessern muss. Einige haben den PKW-Führerschein gemacht, einige auch den Gabelstaplerschein. Interesse besteht laut Marianne Schubert auch daran, als Berufskraftfahrer mit Lkw-Schein beschäftigt zu werden.
Am Ende der ersten Maßnahme konnte ISE von 24 Personen bereits zehn Teilnehmer in sozialversicherungspflichtige Arbeit bringen. Bei der zweiten Maßnahme mit zehn vom Jobcenter vermittelten Teilnehmern fanden schon drei eine Anstellung, eine Person bekam einen Ausbildungsplatz.
Rainer Liermann vom Jobcenter, der mit Maßnahmenbetreuerin Nina Werner an der Zeugnisverteilung teilnahm, war voll des Lobes über die erzielten Prüfungsergebnisse und die teilweise schon bemerkenswerten guten Sprachkenntnisse. Er ermunterte die Zuwanderer, auf dem erworbenen Wissen aufzubauen. Dazu bot er weiterhin seine Hilfe an.