„Es könnten so viele Menschen aus ihren eigenen Fehlern lernen, wenn sie nicht damit beschäftigt wären, sie bei anderen zu suchen.“

— Autor unbekannt

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Fundament für ihr Leben gebaut

Deutsch-Lehrerin Gabriele Stucke (vorne links) gratuliert Wlodzimierz Marszeniuk, den Lehrgangsbesten, im Beisein (dahinter von links) von ISE-Geschäftsführer Peter Blendowski, Erwin Röhrer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Edgar Schott, Leiter des Ausländeramts der Stadt Amberg, Gertraud Mertel, Leiterin des Ausländeramts am Landratsamt, Olga Mirz vom Jobcenter Amberg-Sulzbach und Karolin Mycka, die das nächstbeste Prüfungsergebnis erreicht hat. Bild: Uschald

Amberg. (usc) „Sie haben mit der Teilnahme am Integrationskurs mit dem Ziel B1 das Fundament für ihr Leben in Deutschland gebaut“. So umschrieb ISE-Geschäftsführer Peter Blendowski das Zeugnis, das 17 von 24 Teilnehmern aus zehn Nationen am Berufsbildungsinstitut erworben haben. Vier erreichten die darunter liegende Kenntnisstufe A2.

600 Stunden Sprachunterricht und 100 Stunden Orientierungsmodul umfasste der Kurs, den des Jobcenter und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) förderten, unterstützt von den Ausländeramt der Stadt Amberg und des Landkreises. Die Teilnehmer, meist noch unter 30 Jahren, kommen aus Syrien, dem Irak, dem Iran, aus Afghanistan, China, Weißrussland, Kasachstan, Lettland , Polen und Bulgarien.

Das Sprachniveau B1 befähigt die Zuwanderer, im Alltag alles zu verstehen und eine Arbeit aufzunehmen, wie Peter Blendowski bei der Zeugnisverleihung versicherte. Wer von den Fremdsprachlern eine anerkannte Ausbildung anstrebt, etwa für Krankenpflege oder verschiedene andere Ausbildungsberufe, muss sich noch einmal auf den Hosenboden setzen und für das Erreichen des Sprachniveaus B2 büffeln.

Blendowski berichtete von anfänglichen Probleme zwischen den einzelnen Kursteilnehmern, was religiöse und ethnische Vorbehalte anbelangt, Vorurteile, die schnell abgebaut worden seien, so Blendowski. Er ermunterte die Kursteilnehmer Kontakt zu Vereinen zu suchen, deutsche Sender anzuschalten und mit den Nachbarn deutsch zu sprechen, um die Sprachfertigkeiten noch auszubauen.

Dieser Kursabschluss sei ein Erfolg für die Bemühungen des Bundesamts, das viel Geld für Integrationsmaßnahmen ausgebe, betonte Erwin Röhrer, Regionalkoordinator des BAMF. Er verwies auf verschiedene Möglichkeiten, ein noch höheres Sprachniveau zu erreichen. Dieses bedeute auch Chancen für höhere Berufsangebote.

Gertraud Mertel, Leiterin des Ausländeramts am Landratsamt, sagte mit Blick auf die Zukunftsplanung der Absolventen, dass B1 auch für die Erteilung der Niederlassungserlaubnis in einigen Jahren und für eine Einbürgerung in einigen Jahren von Wichtigkeit sei. Olga Mirz, Arbeitsvermittlerin im Fluchtteam des Jobcenters, meinte unumwunden, sie sei froh, dass sie sich nun mit den Hilfesuchenden normal unterhalten und weiterarbeiten könne in Richtung Arbeit. „Erfolgreiche Integration geht nicht ohne Sprache“, betonte abschließend Edgar Schott vom Amberger Ausländeramt.

Für den Bericht
Hubert Uschald