Amberg. (usc) Rasche sprachliche und berufliche Integration von Flüchtlingen aus unsicheren Herkunftsländern, aber auch von zugezogenen EU-Bürgern und anerkannten Asylbewerbern, ist eine Aufgabe, die sich das ISE Sprach- und Berufsbildungszentrum zum Ziel gesetzt hat, als wichtiger Partner von Jobcenter, Arbeitsagentur und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Aktuelle Bildungsmaßnahmen zeigen bereits Erfolge. Aus zwei Kursen heraus fanden 13 von 27 Teilnehmern schon im Lehrgangsverlauf eine Anstellung.
25 Personen, bei denen das Jobcenter Sprachdefizite festgestellt hatte, drückten vom 27. Juli an täglich von 8.00 bis 15.00 Uhr noch einmal die Schulbank, alle anerkannte Asylbewerber oder EU-Bürger. Hier handelte es sich um eine Maßnahme zur Vermittlung von Sprachkompetenzen und beruflicher Qualifikationen im gewerblichen, kaufmännischen und pflegerischen Bereich in Vollzeit.
In 1.120 Kursstunden, davon 960 Unterrichts- und 160 Praktikumsstunden, durchliefen die arbeitssuchenden Männer und Frauen auch ein EDV-, Internettraining und Bewerbungstraining, erhielten Einblick in die Anforderungsprofile verschiedener Berufe, erfuhren sozialpädagogische Betreuung und lernten, ganz wichtig, auch den Berufsalltag durch praktische Arbeit bei verschiedenen Firmen und Einrichtungen kennen. ISE-Geschäftsführer und Sonja Schleicher, Leiterin des Jobcenters, freuten sich, dass aus diesen Kurs acht Teilnehmer eine Festanstellung bekommen haben.
Erfolgreich waren zudem die Bemühungen der beteiligten Partner, auch Teilnehmer eines zwölfwöchigen Kurses zur Kenntnisvermittlung schon bald in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Nach Angaben von ISE gelang es, nicht zuletzt während eines vierwöchigen Praktikums im gewerblichen Bereich und Pflege, fünf von zwölf Männer und Frauen einen Arbeitsvertrag zu verschaffen. Hierzu trug neben anderen Faktoren die gute Betreuung und Arbeitsvermittlung des ISE bei. Weitere Teilnehmer hinterließen einen guten Eindruck in den Praktikumsbetrieben und bekamen eine Option, zu einem späteren Zeitpunkt eine Ausbildung und Beschäftigung aufzunehmen.
Die Leiterin des Jobcenters gratulierte bei der Verleihung der Zertifikate zum gezeigten Engagement und zur Zielstrebigkeit, die die Arbeitssuchenden bei den Kursen bewiesen hätten.
Bei erkennbarem Bedarf organisiert ISE spezielle Integrationskurse. Sie richten sich an Ausländer, EU-Bürger und Spätaussiedler, die die deutsche Sprache von Grund auf lernen oder ihre Sprachkenntnisse erweitern und festigen möchten. Die ISE-Lehrkräfte sind lizenziert, die Deutsch-Zertifikatprüfung B1 abzunehmen.
Ein Integrationskurs setzt sich aus 600 Stunden Sprachunterricht und 60 Stunden Orientierungskurs mit Informationen über Politik, Geschichte und gesellschaftliches Leben zusammen. Ein Berechtigungsschein des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF, des Bundesverwaltungsamtes, des Ausländeramtes oder des Jobcenters berechtigt zur Teilnahme.
Sowohl integrationswillige Zuwanderer als auch deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund, die nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, haben ein gesetzliches Anrecht zur Teilnahme an einem Integrationskurs.
H. Uschald